• SIGMA Tacho Anbau von Jens

    Sigma Tacho am Motorrad

    am Beispiel Kawasaki ZX-10 von Jens

    Ziel der Übung war es einen digitalen Tachometer anzuschließen, um alle möglichen Fahrtdaten zu ermitteln und eine genaue Geschwindigkeitsanzeige zu bekommen. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis hierbei haben wohl die Sigma Tachometer. In diesem Fall habe ich einen Sigma Targa verwendet. Dieser ist robust und auch mit Handschuhen noch gut zu bedienen. Die Anzeige ist auch während der Fahrt gut zu erkennen.

    Die in der Packung beiliegenden Zubehörteile helfen dem Motorradbastler aber nur bedingt weiter:
    " Das Kabel zwischen Sensor und Tachohalterung ist zu kurz.
    " Der beiliegende Magnet ist nur für Speichenmontage geeignet und rel. Schwach dimensioniert
    " Der Signalnehmer (Reedrelais) sieht m.E. recht unvorteilhaft an einer Motorradgabel aus.


    Auf der Suche nach einer unauffälligeren Variante habe ich einen handelsblichen Reedsensor
    und einen kleinen starken Permanentmagneten gefunden. Mit Hilfe dieser beiden Elektro-
    bauelemente kann man eine unauffällige Lösung bauen / löten, die anstelle der originalen
    Teile verwendet werden kann.


    Montage Permanent-Magnet

    Der schicke kleine Permanent-Magnet hat bei der abgebildeten Felge (mit Brembo-Scheiben) sehr gut in das Verbindungsstück zwischen Scheibe und Aufnehmer gepasst. Das ganze wird dann mit Zwei-Komponenten-Kleber fixiert. Es gibt auch sicherlich andere Möglichkeiten den Magneten zu befestigen. Man beachte, dass der Abstand zum Reedrelais nur wenige Millimeter betragen darf.

     

    Lötarbeiten am Reed-Relais


    Eine zweiadrige Litze wird mit den Kontakten des Reedrelais verlötet. Das Kabel dazu entsprechend zuschneiden. Anschließend wird das Ganze mit Hilfe des Schrumpfschlauches wetterfest verpackt. So erhält man einen extrem kleinen Sensor, der sich unauffällig anbringen lässt.


    Montagearbeiten Reedrelais und Kabelführung

    Das fertige Kabel mit Reedsensor am Ende wird auf der Innenseite der Tachowelle geführt. Und ziemlich genau auf Höhe unseres Magneten festgebunden. Der Abstand zwischen Sensor und Magnet darf nur wenige Millimeter betragen. Das bekommt man am Besten durch ausprobieren raus. (Mein Akkuschrauber hat beim Test ganze 116 km/h geschafft !) Das Kabel wird dann an der Tachowelle nach oben geführt und etwa alle 10cm bis 15cm mit einem kleine Kabelbinder befestigt. Wie das Kabel am Besten durch die Verkleidung geführt wird soll jeder selber herausfinden.
    Am anderen Ende wird das Kabel mit Lüsterklemmen mit den abgeschnittenen Kabeln der Tachohalterung verbunden. - Soviel zum Thema Elektrik.


    Tachobefestigung

    Man kann den Tachometer natürlich auch am Superbike Lenker befestigen, sofern vorhanden. Hier wird er evtl. nass, vielleicht geklaut und mit Tankrucksack ist er nicht mehr sichtbar. Eine bessere Variante ist, den Tacho mit Halterung oberhalb der Instrumente einzubauen.

    Ich habe ein ca. 10cm langen Aluminium Metallstreifen verwendet. Auf der einen Seite mit zwei Muttern an der Plastikumrandung des Tachometers befestigt. Auf der Oberseite mit Schraube und Mutter eine Kleine Kupferhülse (Durchmesser 18 mm - aus dem Baumarkt) festgeschraubt. Rechts und Links noch eine Gummikappe (auch vom Baumarkt) drauf und fertig. Falls die Kappen nicht so gut halten, hilft ein Tropfen Sekundenkleber weiter. Die Sigma-Halterung wird einfach auf unseren Halter wie bei einem Lenker mittels der beiliegenden Gummis befestigt.


    Parameter und Einstellungen

    Für die Inbetriebnahme braucht der Tacho nur noch ein paar Daten:
    Uhrzeit und Datum sollte jeder mittels Anleitung selber einstellen können. Der Reifenumfang kann gemessen oder berechnet werden. Ist beides ungenau da sich der Reifen bei entsprechender Geschwindigkeit ausdehnt, und das Profil mit der Zeit abnimmt

    Den Radumfang wird mit Hilfe der Reifengrösse errechnet:

    Reifengrösse = 120/70 ZR17

    Neureifen : Umfang = [17 x 25.4 mm + 2 x (120mm x 70%)] x 3.14 = 1883 mm
    Abgefahrener Reifen : Umfang = [17 x 25.4 mm + 2 x (120mm x 70%-3mm)] x 3.14 = 1864 mm

    Von diesen zwei Werten den Mittelwert nehmen, mit Tendenz eher nach oben, um die Umfangsvergrößerung bei hoher Geschwindigkeit zu berücksichtigen. Ich gab dann 1880 mm ein. Eine anschließende Testfahrt auf der Autobahn brachte folgendes Ergebnis : Nach 100 Begrenzungspfosten, also 5000 m zeigte der Tacho 4990 m an, also eine Abweichung von nur 2 Promille. Dieser Test zeigt, dass die Rechenmethode um den Reifenumfang zu ermitteln genau genug ist. Man kann also davon ausgehen, dass der Tacho die exakte Geschwindigkeit anzeigt.

    Material, Zubehör und Kleinteile

    " Sigma Tacho (Whatever - BC700, BC800, Targa...) Ohne Funkübertragung - RCS !!!
    " Litze 2-adrig (braucht man auf jeden Fall - beiliegendes Kabel ist zu kurz)
    " 2 oder 4 Lüsterklemmen

    Für austausch mitgelieferter Sensorteile und Magneten
    " Reedrelais (Conrad ArtNr.: 503711-62)
    " Permanent-Magnet (Conrad ArtNr.: 185106-62)
    " Zwei-Komponenten Kleber (Epoxidharz Basis o.ä.)
    " Kleine Kabelbinder
    " Schrumpfschlauch

    Für Sigma-Halterung über Instrumentenanzeige
    " Metall- / Alu-Blech 100mm x 10 mm
    " Kupferhülse
    " 2 Gummiabdeckung
    " Ein paar Schrauben und Muttern
    " Ein paar Tropfen Farbe


    Viel Spaß beim Schrauben und Löten

    Jens

     

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