Entgegen aller
Erwartungen hat Kawasaki 1988 ein Motorrad mit Alu-Rahmen
- die ZX10 - auf den Markt gebracht, die aus der GPZ
1000 RX hervorgegangen ist.
Die ZX10 war das erste von Kawasaki gebaute Motorrad
mit Alu-Rahmen mit abschraubbaren Unterzügen als Doppelschleifen-Konstruktion,
der 15,5 kg leicht (oder schwer und ohne Schwinge))
ist ( 4,5 kg Leichter als der Stahlrahmen der GPZ1000RX
). Die damals neuentwickelten Räder trugen durch die
hohlgegossenen Speichen zur Gewichtsminderung bei,
wobei die Reifen noch zu einer Verringerung der Gesamthöhe
der Maschine beitrugen.
Die
ZX10 war auch die erste mit schwimmend gelagerten Bremsscheiben und Doppelkolben-Bremszangen,
die leider immer noch Probleme durch Bremsenrubbeln verursachen und vereinzelt
einen genauen Druckpunkt vermissen lassen, was man aber mit Stahlflex-Bremsleitungen
und andere Bremsbeläge aus dem Zubehör wesentlich verbessern kann. Schuld an
dem Malheur war eine ungünstige Werkstoffpaarung von Bremsscheiben und Belägen.
Durch schlechte Wärmeableitung der Beläge führten die hohen Temperaturen zu
Gefügeumwandlungen, die wiederum Dickenschwankungen zur Folge hatten.
Die einzige große Problemzone
Trotz Alu-Rahmen und gewichtssparenden Maßnahmen ist die ZX10 gerade mal 10kg leichter als ihre Vorgängerin (die GPZ 1000 RX), was sich unterm Strich in 254kg Gesamtgewicht äußert
Für die ZX10 entwickelten die Ingenieure den GPZ 1000 RX Motor weiter und verpaßten dem Motor steilere Einlaßkanäle, womit das Kraftstoff-Luftgemisch auf direktem Weg in die Brennräume gelangt. Dadurch kamen auch die Keihin-Vergaser mit einem Durchmesser von 36 mm, die nach dem Fallstromprinzip arbeiten, zum Einsatz. Weiter wurden größere Ventile eingebaut und die Verdichtung auf 11:1 erhöht. Die Kolben und die Kurbelwelle wurde 9% leichter und es ist eine Digitalzüdung zum Einsatz
Um
ein problemloses Einstellen der Ventile zu ermöglichen, wirken die Nockenwellen
über Schlepphebel auf Einstellplättchen, die direkt auf den Ventilschäften sitzen.
Die Schlepphebel lassen sich auf ihren Achsen seitlich leicht verschieben, damit
man besser an die Einstellplättchen herankommt. Im Betrieb werden die Schlepphebel
von Federn in ihrer Position gehalten.
Hierdurch wurde der Ventiltrieb gegenüber der RX um 27 Prozent leichter
Ventiltrieb
Kawasaki
hat die "deutsche" ZX10 mittels längeren Vergaserschiebern (weiße
Anschläge) auf die "freiwillige Hersteller Begrenzung" (100 PS)
getrimmt , dadurch ist die ZX10 drehmomentstärker im niedrigen und mittleren
Drehzahlbereich geworden.
Sie erreicht ihr maximales Drehmoment (laut Werksangaben) von 89 Nm bei 6800
U/min und die Höchstleistung liegt bei 8800 U/min an
Die ZX10 war von 1988 bis 1990 von Kawasaki in Deutschland verkauft worden.
In diesem Zeitraum sind gerade mal drei Änderungen an der ZX10 vorgenommen worden:
1.
Im Juni 1988 zusätzliche Ausgleichsplatten für den Hinterrad-Ruckdämpfe
2. Im September 1988 verbesserter Lichtmaschinenrotor und 3. geänderte Bremsbeläge
vorne,
was
für die hohe Verarbeitungsqualität und Zuverlässigkeit spricht.
Zu einem Preis von 14.780,- DM sind ca 4400 Stück ZX 10 in Deutschland verkauft
worden. Die Zeitschrift "MOTORRAD" scheuchte die ZX10 40.000 km und
die Schwesterzeitschrift " PS " gar 50.000km
Ergebnis
"MOTORRAD":
" Das Laufbild des Kawasaki-Motors
war einsame Spitze. Obwohl das Aggregat der ZX10 vor Kraft strotzt, glänzt es
mit enormer Standfestigkeit "
Ergebnis
"PS" :
" Der Zustand des Motors
kann voll überzeugen - ein zuverlässiges Triebwerk in einem problemlosen
Motorrad ."
Mopped
Sonderheft 2000 ( 100 Gebrauchthit's ):
" ZX10 Bestand 2000 ca 3250 Stück "
Im
Frühjahr kam dann die ZZR 1100 auf den Markt
- aber nicht als Ersatz für die allseits beliebte ZX10, sondern als Ergänzung.
Leider wurde die Produktion der ZX 10 gegen Ende 1990 dann doch eingestellt
und somit wurde die ZX 10 doch durch die ZZR1100 ersetzt .
ZZR1000
© ZX-ZZR-IG